Ziele: Der Erfolg des gesamten betrieblichen Eingliederungsmanagements (bEM) hängt nicht allein von Kompetenzen im Arbeits- und Sozialrecht und Kenntnissen über Leistungen und Angebote des Gesundheits- und Sozialwesens ab, sondern insbesondere und vor allem von den Fähigkeiten in Gesprächsführung und Gesprächstechnik in den bEM-Gesprächen. Denn kommt es zum Abbruch der BEM-Gespräche, scheitert der gesamte Ablauf des BEM-Verfahrens mit seiner beruflichen Rehabilitation.
Besonders anspruchsvoll ist die Kommunikation mit Mitarbeitern, die unter psychischer Belastung, psychischen Erkrankungen oder Suchtproblemen leiden. Diese Gruppe kämpft mit Scham, Ängsten und Ambivalenz und erfordert nicht nur Empathie, sondern auch Verständnis für den nicht-linearen Verlauf der Veränderungsmotivation, Ambivalenz und widersprüchlichen Verhalten. Zeitliche Beschränkungen im Arbeitsalltag erfordern eine Fokussierung auf relevante Gesprächsinhalte und betonen die Notwendigkeit hoher kommunikationspsychologischer Kompetenzen des BEM-Fallmanagers.
Im BEM-Seminar werden die Teilnehmer mit der motivierenden Gesprächsführung des Motivational Interviewing (MI) vertraut gemacht, das speziell für komplexe Erkrankungsfälle entwickelt wurde. MI eignet sich auch für wenige Kontakte und krisenhafte Situationen. Die praktische Anwendung im dreitägigen Seminar führt zu schnelleren und effektiveren Ergebnissen. Die gewonnene Sicherheit und Souveränität befähigen die Teilnehmer, auch schwierige Gesprächssituationen im BEM erfolgreich zu bewältigen. Dies trägt zum Erfolg bei der Zielerreichung im BEM bei. MI zeigt sich besonders geeignet für gesundheitsbezogene kritische Lebensereignisse und bietet mit Kurzinterventionen eine Lösung für die begrenzte Anzahl und Dauer von BEM-Gesprächen.
Zielgruppe: Das Inhouse-Seminar Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM) „Erfolgreiche Gesprächsführung durch Motivational Interviewing (MI) im BEM-Gespräch“ richtet sich vorrangig an Personaler, BEM-Beauftragte, BEM-Fallmanager und Mitarbeiter des Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM). Aber auch Führungskräfte können am Beispiel herausfordernder Situationen in BEM-Gesprächen den Einsatz von Motivational Interviewing (MI) kennenlernen, einüben und im mehrtägigen Seminar trainieren und das Erlernte auf andere anspruchsvolle Gesprächssituationen erfolgreich anwenden.
Teilnehmerstimmen und Teilnehmerzufriedenheit aus einem weiteren BEM-Seminar:
„Sehr professionelle verständliche Umsetzung des Themas mit auflockernder Art. Sehr empfehlenswerter Referent.“
„er ist ganz prima auf unsere Fragen eingegangen“
„Dringend an diesem tollen Referenten festhalten!“
„Themen wurden auf vielfältige Weisen vermittelt…“
„er hat es ganz toll gemacht, er hat die ganze Gruppe in seinen Bann gezogen“
Inhalte des Kommunikationsseminars motivierende Gesprächsführung im BEM-Gespräch
- Spezifische Grundhaltung – „MI spirit“, Verknüpfung von Haltung und Technik im MI
- MI-Techniken des BEM-Beraters: OARS
- MI-Strategien und Methoden des BEM-Beraters: Selbstexploration unterstützen, selbstmotivierende Aussagen fördern
- Konstruktiver Umgang mit Defensivstrategien
- Konfrontations-Leugnungs-Falle
- vier MI-Prozesse: Engagement, Focusing, Evoking, Planning
- Ziele vereinbaren, verschiedene Wege der Zielerreichung in Betracht ziehen, einen konkreten Änderungsplan festlegen, Stärkung der Verbindlichkeit des Änderungsplans
- Stadien der Veränderung und der Veränderungsbereitschaft, Entscheidungswaage, Ambivalenz
- Umgang mit Ambivalenzen und Auflösung der Änderungsambivalenzen
- Bereitschaft zur Veränderung erhöhen: Auseinandersetzung mit der Veränderungsambivalenz des Erkrankten fördern
- „Change Talk“ fördern, „Sustain Talk“ mildern
- Vorbereitender Change Talk, Notwendigkeit einer Veränderung (DARN: Desire, Ability, Reason, Need)
- Mobilisierender Change Talk: Commitment, Activation und Taking Steps (CATs)
- Sustain Talk: offene Fragen für Confidence Talk
- vier Kategorien von Widerstandsverhalten: acht Methoden des „geschmeidigen“ Umgangs mit Widerstand
- Machtkampf zwischen BEM-Nehmer und BEM-Berater: verschiedene Verhaltensweisen des Umgangs damit
- Open-ended Questions: bewusst eingesetzte Fragetechniken im BEM-Gespräch, um Beteiligung zu erhöhen, Vertrauensbasis zu stärken
- Reflexionsvarianten, komplexe Reflexionen, untertreibendes Reflektieren
- Gesprächsstil der motivierenden Gesprächsführung im BEM-Gespräch: fallindividuell und situativ zwischen folgend, den Weg aufzeigend und „geleitend“
- Stärkung der Fähigkeiten und Ressourcen des erkrankten Mitarbeiters
- Selbstverpflichtung des Erkrankten fördern
- Eigenverantwortlichkeit des erkrankten Mitarbeiters für die Entscheidung zur Veränderung und deren Umsetzung stärken
- Kurzinterventionen mit Techniken des Motivational Interviewing (MI) in besonders krisenhaften Situationen des BEM-Gesprächs
Gerne erstellen wir Ihnen auf Wunsch ein individuelles Inhouse-Seminarangebot für Ihr Unternehmen.