Für den erfolgreichen Ablauf des BEM-Verfahrens und eine nachhaltig wirksame berufliche Wiedereingliederung am Arbeitsplatz sind die BEM-Gespräche von allesentscheidender Bedeutung. Es macht deshalb Sinn sich damit auseinanderzusetzen, was BEM-Gespräche und damit den gesamten Prozess des betrieblichen Eingliederungsmanagements scheitern lässt.
Woran scheitern BEM-Gespräche?
Es gibt verschiedenste Gründe, weshalb BEM-Gespräche scheitern. Die häufigsten Gründe sind der Mangel an Gesprächsvorbereitung und Gesprächsstruktur für das BEM-Gespräch, Mangel an Vertraulichkeit, Flexibilität bezüglich Anpassungen an den Arbeitsplatz oder dem Arbeitsablauf. Hinzu kommen nicht selten eine fehlende Kommunikation von Arbeitgeber oder BEM-Beauftragten mit dem Erkrankten und ein Mangel an Empathie für die Situation des wiederholt beziehungsweise langzeiterkrankten Mitarbeiters. Eine geringe Zusammenarbeit zwischen dem Unternehmen bzw. dem BEM-Beauftragten und dem erkrankten Beschäftigten lassen ebenfalls einige BEM-Verfahren vorzeitig enden.
Nicht nur ein Gebot des „BEM-Gesetzes“: Lösungen zur betrieblichen Wiedereingliederungen sind nur gemeinsam erfolgreich
Nicht nur die Rechtsprechung einzelner Arbeitsgerichte, sondern auch das Bundesarbeitsgericht hat in seinen Urteilen zum §167 SGB IX immer wieder betont, dass der erkrankte Mitarbeiter im Zuge eines betrieblichen Eingliederungsmanagement mit seinen Wünschen und Lösungsvorschlägen einzubeziehen ist, er mitnichten Objekt, sondern Subjekt des BEM-Verfahrens ist.
Mangelnde Zusammenarbeit belastet aber bereits auf der Ebene der professionell zu führenden BEM-Gespräche: Wenn der Arbeitgeber oder BEM-Beauftragte nicht bereit ist, mit dem erkrankten Mitarbeiter im erforderlichen Umfang zusammenzuarbeiten und gemeinsam Lösungen zu finden, kann dies zu einer Blockade führen und das Gespräch scheitern lassen.
Scheitern die BEM-Gespräche, scheitert das BEM-Verfahren und mit diesem die berufliche Rehabilitation und berufliche Reintegration am Arbeitsplatz
Wenn der BEM-Berater oder die Führungskraft die Bedürfnisse und Herausforderungen des erkrankten Mitarbeiters nicht versteht oder nicht einfühlsam genug ist, kann dies dazu führen, dass das BEM-Gespräch scheitert. Neben mangelnder oder geringer Empathie ist die Kommunikation im BEM-Fallmanagement, dem BEM-Prozess, entscheidend. Arbeitgeber oder BEM-Berater, die nicht klar kommunizieren oder deren Botschaften missverständlich sind, können zu Fehlkommunikation und Missverständnissen führen.
BEM und BEMpsy – worauf ist bei BEM-Gesprächen mit psychisch erkrankten Beschäftigten besonders zu achten?
Bei BEM-Gesprächen mit psychisch erkrankten Mitarbeitern ist es besonders wichtig, auf bestimmte Aspekte zu achten, um ein erfolgreiches Ergebnis zu erzielen. Sensibilität und Empathie: Der Berater oder Arbeitgeber sollte sensibel und empathisch auf die Bedürfnisse des erkrankten Mitarbeiters eingehen. Psychische Erkrankungen können sehr belastend sein und es ist wichtig, eine unterstützende und verständnisvolle Atmosphäre zu schaffen. Eine einfache und klare Kommunikation ist bedeutsam, um komplexe oder schwer verständliche Informationen erfolgreich zu vermitteln. Der Mitarbeiter sollte die Informationen verstehen und sich nicht überfordert fühlen.
Grundsätzlich bei BEM-Gesprächen und bei BEMpsy verstärkt: Vertraulichkeit und Diskretion
Von besonderer Relevanz ist es, die Vertraulichkeit und Diskretion des Gesprächs zu gewährleisten, um dem erkrankten Mitarbeiter ein Gefühl der Sicherheit zu geben. Der Mitarbeiter sollte sich sicher fühlen, offen und ehrlich zu sprechen, ohne dass sich dies auf seine Karriere oder seine Beziehung zum Arbeitgeber auswirkt. Insbesondere bei psychisch belasteten oder erkrankten Führungskräften ist das von hoher Relevanz, da deren Aufstieg häufig von Schlüsselbeziehungen und Netzwerken abhängig ist.
BEM-Gespräche leben von ihrer Regelmäßigkeit, ihr Erfolg auch von externen Fachkräften und Einrichtungen des regionalen Gesundheits- und Sozialwesens
BEM-Gespräche sollten regelmäßig fortgesetzt werden, um sicherzustellen, dass die getroffenen Vereinbarungen und Lösungen funktionieren und um Anpassungen vorzunehmen, wenn dies notwendig ist. Es kann hilfreich sein, den erkrankten Mitarbeiter an Ressourcen und externe Einrichtungen und Beratungsstellen des regionalen Gesundheits- und Sozialwesens zu verweisen, die ihm helfen können, seine psychische Gesundheit zu verbessern.
Scheitern von BEM-Gesprächen: zentral ist die Kompetenz und die Qualifikation des BEM-Beraters oder BEM-Fallmanagers
Das Führen von BEM-Gesprächen erfordert entsprechende Qualifikationen und Erfahrung. Dabei ist ein Fachwissen über psychische Erkrankungen unabdingbar. Es ist wichtig, dass der BEM-Berater ein Verständnis für psychische Erkrankungen und deren Auswirkungen auf die Arbeit hat. Dieses Wissen sollte auf fundierten mehrjährigen Ausbildungen, Studienabschlüssen und möglichst umfassenden Berufserfahrungen basieren. Studienabschlüsse in Pädagogik oder Psychologie und Berufserfahrung in der Gesprächsführung und Beratung von Menschen mit gesundheitlichen Problemen sind von Vorteil. Dazu können auch Erfahrungen in anderen Bereichen wie Coaching oder Mediation gehören. Empathie und Kommunikationsfähigkeit sind wichtige Aspekt bei der Durchführung von BEM-Gesprächen. Kenntnisse und ein gutes Verständnis des Arbeitsrechts und der Rechte und Pflichten der Mitarbeiter und Arbeitgeber sind ebenso hilfreich, um die Gespräche erfolgreich durchzuführen.
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Fotos: © Manfred Baumert/Kassel, 2023
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